ABBATUCCI

Das Gut im Tal des Taravo, nicht weit von Propriano, wird weltweit als Botschafter des authentischen korsischen Weins geschätzt. Sein Geheimnis? Vision, Passion und Potenzial – Hand in Hand mit der Natur.
 
Die Abbatuccis sind eine alteingesessene korsische Familie. Ihre berühmtesten Mitglieder waren Général de la Révolution, Diplomate d’Empire und Ministre Impérial unter Napoleon III. Heute würdigen drei der beeindruckendsten Weine Korsikas die illustren Ahnen. Eigener Wein für den Hausgebrauch gehörte schon immer zur Familientradition. Doch die Basis für das heutige Weingut schuf erst Jean-Charles Abbatuccis Großvater, als er vor einem Jahrhundert fünf Hektar Weingärten mit Sciaccarellu, Niellucciu, Barbarossa und Carcaghjolu neru bepflanzte. Sein Vater Antoine, Präsident der korsischen Landwirtschaftskammer, sorgte sich in den 1960er Jahren um die Fortdauer des korsischen Weinbaus. Deshalb legte er eine einzigartige Sammlung von achtzehn autochthonen Sorten an. Jean-Charles übernahm das Gut 1992, restrukturierte die Weinberge und zäunte sie als Schutz gegen Wildschweine ein. 

Der Aufbruch in die Zukunft erfolgte ab 2000, als sich Jean-Charles der Biodynamie zuwandte. 2005 wurde das Gut von Demeter zertifiziert. Dann konzentrierte er sich auf das Erbe der alten Rebsorten. Sein Vater Antoine hatte zwischen 1965 und 1975 das Verhalten der verschiedenen Sorten auf unterschiedlichen Pfropfunterlagen gewissenhaft dokumentiert – ein Buch, das Jean-Charles immer sofort zur Hand hat. Dabei hat sich die unübliche Rupestris du Lot als beste Pfropfunterlage erwiesen. Von 2006 an entwickelte Jean-Charles mit den Trauben der Rebensammlung jene drei Cuvées, die Comte Abbatucci den Durchbruch bescherten. Zugleich konnte er die besten Winzer der Insel überzeugen, sich ebenfalls für die Renaissance traditioneller Sorten zu engagieren.

Das Terroir der Domaine besteht aus Granit, der mit Sand und Schluff bedeckt und mit leichten Variationen nach Norden und Nordosten ausgerichtet ist. Diese Ausrichtung sorgt auf natürliche Weise für Frische und Spannung in den Weinen. Bereits seit zwanzig Jahren kultiviert Jean-Charles Abbatucci seine 20 Hektar Weinberge biodynamisch, aber beeinflusst von Methoden der Phytotherapie. Die Parzellen werden mit dem Pferd bearbeitet, die Begrünung wird im Winter durch eine Schafherde im Zaum gehalten. Gelesen wird von Hand, die Trauben kommen in Kästen zum Keller, wo die Lese systematisch selektiert wird. Die Gärung vollzieht sich durch Spontanhefen, der Ausbau findet bei den Weißweinen auf den Hefen ohne Aufrühren statt. Der Keller ist bestens ausgerüstet mit Bottichen, Fudern, Demi-Muids von 600 Litern, Beton- und Edelstahltanks. Die fertigen Weine werden auf natürliche Weise durch Kälte stabilisiert, Schönung und Filterung erfolgen nur, wenn notwendig. Aber sie erhalten weitere sechs Monate Zeit, sich in der Flasche zu harmonisieren, bevor sie in den Verkauf kommen.



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