Info: Der Ministre Imperial bildet die qualitative Spitze der Rotweine von Comte
Abbatucci. Die Cuvée basiert auf den autochthonen Rebsorten Niellucciu,
Sciaccarello, Morescono, Montanaccia, Carcajolo Nero und Aléatico. Nach
der Entre erfährt der Most einen mehrwöchigen Maischekontakt. Sowohl
das Unterstoßen als auch das Übergießen des Tresterhutes kommt dabei
regelmäßig zum Einsatz. Der Wein wird in konischen Fudern sowie
ergänzend in kleinen Eichenfässern ausgebaut. Nach ungefähr einem Jahr
wird der Wein in Stahltanks zusammengelegt und darf sich dort finden.
Farbe: Leuchtendes Purpur mit zart violetten Reflexen
Nase: Die Nase lebt direkt von der Mischung aus kühlen Brisen und warmen
Sonnenstunden am Mitteleerraum. Garrigue pur. Rosmarin, Lavendel,
Thymian sowie Pinienhaine sind intensiv wahrzunehmen. Dahinter verbirgt
sich eine Vielzahl an Früchten. Maulbeere, Cassis, Himbeere und
Holunderbeere. Hibiskus sorgt neben Veilchen und Stiefmütterchen für
elegante, florale Einklänge. Im Hintergrund wirken Wacholder und roter
Pfeffer auf uns ein. Geschmolzene Milchschokolade breitet sich mit etwas
Kakao und sanft geröstete Kaffeebohnen aus.
Gaumen: Im Antrunk tritt er dann äußerst geschmeidig auf. Fein wie Seide und total
von der Mineralität geprägt. Kühl und voller Finesse breitet er einen
fruchtigen Teppich vor uns aus. Das Tannin ist kompakt und hält sich im
Zaum. Die angenehm wirkenden Bitterstoffe ergänzen die Frucht
kongenial. Das animiert sehr und profitiert enorm von seiner salzig
anmutenden Art. In der Mitte schwankt er zwischen Kompaktheit und
weichen, zarten Zügen. Die Frucht kommt dezent laktisch zur Geltung,
aber stets von Zurückhaltung und Eleganz geprägt. Weißer Pfeffer und
Anklänge von etherisch-würzigen Nuancen bestimmen den Nachhall. Ein
sehr eigenständiger Charakterwein.
Verkostungsnotiz von Marian Henß vom 18.06.2022, Copyright Marian Henß