Farbe: helles Goldgelb
Nase: Ähnlich wie die Grünen Veltliner des Weinguts sollte auch der Riesling ein
Burgunderglas erhalten, damit er sich, so jung wie er ist, gut entfalten kann.
Die Nase des This is not a love song ... wirkt fein und - rebsortentypisch -
etwas blütenduftiger, saftiger und sinnlicher als die der Grünen Veltliner. Im
Auftakt erinnert der Riesling an Stachelbeeren, gelbe Zitrusfrüchte,
Mirabellen und Kräuter, etwas zerstoßenes Gestein, und er hat
jahrgangsunabhängig einen Oberton von Verbenen. Dabei bleibt der Duft
immer dezent. Langs Weine sind keine aromatischen Draufgänger,
sondern Textur- und Strukturweine.
Gaumen: Genau dieser Charakter offenbart sich dann auch direkt am Gaumen, wo
der Riesling aus dem Steiner Schreck pikant und salzig wirkt. Er erinnert an
Grafit und in seiner Textur an feinstes Wasserschleifpapier, wie man es
häufiger feststellen kann bei Weinen, die in der Amphore ausgebaut
wurden. Die Feinheit der Textur, zu der auch ein ganz leichter Gerbstoff
gehört, bildet sich in der Amphore ganz anders als im Holz oder gar
Edelstahl. Kristallin und klar wirkt der Riesling und bei einer recht
druckvollen Säure trotzdem charmant und sinnlich, was auch mit feinen
Blüten-, Apfel- und Kräuternoten zu tun hat. Wie jung der Wein ist, zeigt
sich, wenn man ihn über mehrere Tage hinweg probiert, in denen er immer
eleganter und seidiger wird, ohne seine Spannung und das Elektrisierende
seiner Mineralität zu verlieren. Es ist und bleibt ein echtes Riesling-Unikat.
Verkostungsnotiz von Christoph Raffelt vom 19.04.2023, Copyright Christoph Raffelt
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