Farbe: Dichtes Purpur mit leichter Trübung und violetten Einschlüssen
Nase: 2022 Les Binardes duftet herrlich würzig. Weißer und schwarzer Pfeffer,
Wacholder und Zimt umgarnen die dunkle Frucht. Holunderbeere,
Brombeere, Süßkirsche und Maulbeere wirken intensiv und einladend.
Lakritz sowie dunkle Schokolade ergänzen sowohl die Frucht als auch die
balsamische Würze sehr gelungen. Etwas schwarzer Tee als auch frische
Hagebutte verleihen ihm eine weitere Dimension. Er mutet sehr eisenhaltig
bis weilen blutig an. Das pure Gestein seiner Herkunft hinterlässt erdige bis
kühle Assoziationen. Seine mediterrane Seite zeigt er uns durch Garrigue,
Rosmarin, Thymian und grüne Olive.
Gaumen: Mit dem ersten Schluck unterstreicht er meine Eindrücke. Sein blutiger,
eisenhaltiger Charakter wirkt schlank, straff, fordernd und doch
großzügig-einladend. Die feine Frucht des Syrah kommt dabei in reinster
Form zur Geltung. Doch viel dominanter sind die kühlen, seidigen Seiten,
die er aufzeigt. Die Würze kommt auch im Mundraum sowie im Nachhall
wunderbar zur Geltung. Lakritz, weißer Pfeffer und Wacholder prägen ihn.
Die mediterranen Nuancen trumpfen auch hier vollends auf. Sein steiniges,
mineralisches Gerüst, gepaart mit seinen wilden Noten, wirkt sehr betörend
und animierend. Les Binardes ist sexy, mit Zügen der Klassik und der
Wildheit von Naturweinen.
Verkostungsnotiz von Marian Henß vom 11.04.2024, Copyright Marian Henß