Farbe: Dunkles Purpur mit deutlichen violetten Reflexen.
Nase: Der 2019er Arbossar besticht mit viel erfrischender dunkler Frucht sowie
dunklen Blüten und Blättern, die an Veilchen, Veilchenpastillen, Cassisblatt
und Rote Bete erinnern. Neben Holunderbeeren, Sauerkirschen und
Schlehe treten deutlich Rosmarin, Wacholder und Aromen von kandierten
schwarzen Oliven hinzu. Getragen werden diese Aromen von dem
schwarzen Licorella-Schiefer und einem markanten und der Fülle des
Weines angepassten Einsatz von Holz. 100 Prozent Cariñena noch
jugendlich und ungestüm, aber mit vielversprechendem Reifepotential.
Gaumen: Auf der Zunge entfaltet er sich kraftvoll mit viel Frucht und Kräuterwürze.
Die Tannine sind noch jugendlich, aber super feinkörnig. Es entsteht der
Eindruck, der schwarze Schiefer lege sich unmittelbar auf unsere Zunge,
gepaart mit salziger Mineralität. Man wird unmittelbar in die raue,
zerklüftete und zugleich beeindruckend schöne Landschaft des Priorats
versetzt. Beeindruckend ist aber auch eine gewisse Sanftheit, die sich nach
ausreichender Belüftung am Gaumen offenbart und in einem angenehm
fordernden Nachhall endet. Ein beeindruckender Wein, der noch Dekaden
reifen kann, um sich nach ein paar Jahren mit Eleganz und burgundischer
Finesse zu offenbaren.
Wer ihn zum jetzigen Zeitpunkt schon genießen möchte, sollte ihn
unbedingt dekantieren und in einem großen Glas servieren.
Verkostungsnotiz von Christina Hilker vom 08.07.2022, Copyright Christina Hilker