Ausbau: Die Trauben wurden mehr nach dem Prinzip einer Infusion denn einer
Extraktion in Wein umgewandelt. Die Gärung erfolgte spontan im Tank mit
15 % ganzen Trauben, danach 17 Monate im Barrique (10 % neue, 60 %
einjährige und 30 % zweijährige Belegung). Malolaktischer Säureabbau im
Frühjahr, keine Schönung.
Farbe: Gedecktes Violettrot mit purpurnen Reflexen.
Nase: Der 2019er Pinot Noir Clos de la Faille zeigt sich im momentanen Stadium
offen mit verführerischer, beeriger und zart süßlich anmutender Aromatik,
die von einer deutlichen Note wilder Kräuter begleitet wird. Leder, Trüffel,
Zedernholz und Holzrauch sind ebenfalls mit von der Partie. Er wirkt im
momentanen Stadium sehr betörend, eine ätherische Note und sein floraler
Duft sind allgegenwärtig und bezaubern bereits im Duft auf wunderbare
Weise.
Gaumen: Am Gaumen wirkt er saftig, voller Frucht, und auch hier tritt eine feine
Fruchtsüße auf, wobei es sich um einen gänzlich trockenen Wein handelt.
Wieder einmal verbindet der Clos del la Faille Kraft mit einer
unwahrscheinlich femininen und eleganten Anmutung. Salzige Mineralität
und eine dennoch feste Tanninstruktur verweisen auf sein hervorragendes
Reife- und Lagerpotential. Auch wenn er sich bereits offen zeigt, tut man
gut daran ihm noch etwas Zeit zu geben, um sich in voller Schönheit zu
zeigen.
Wer ihn bereits in seinem jugendlichen Stadium genießen möchte, sollte
ihn leicht gekühlt aus der Karaffe in Burgundergläser füllen.
Verkostungsnotiz von Christina Hilker vom 01.05.2021, Copyright Christina Hilker