Farbe: Intensives, leuchtendes Goldgelb.
Nase: Unverkennbar zeigt sich der großartige 2022er Riesling Clos Saint Urbain Rangen de Thann in der Nase rauchige, flintige Duftnoten sind in seinem jugendlichen Stadium präsent, ich bekomme direkt das Gefühl in der imposanten Steillage umgeben von Vulkangestein zu stehen. Jodige und salzige Anklänge sind ebenso präsent, dieser Wein benötigt dringend Luft
und sollte direkt mit viel Schwung in die Karaffe gefüllt werden um seine Komplexität und Schönheit zu offenbaren. Nach längerer Belüftung treten Mango, Passionsfrucht, Salzzitrone und Weinbergs Pfirsich hinzu, man kann erahnen, was er mit ein paar Jahren der Reife darbieten wird. Was für ein Monument von einem Wein!
Gaumen: Auf der Zunge angelangt zeigt sich die Zitrusfrucht besonders intensiv mit deutlich salziger Prägung und griffigem Gerbstoff, was für eine Struktur, was für ein lebendiges Feuerwerk. Dabei ist er von einer unglaublichen Frische beseelt, die Ihres Gleichen sucht, wahrlich Power without Weight, aber auch ein Wein, der noch nicht gedacht ist für den unmittelbaren
Genuss. Am besten erstmal ab in den Keller damit. In ein paar Jahren wird man das Gefühl bekommen, ein Feuerwerk abzubrennen, wenn man ihn trinkt. Solche Weine sind gemacht für die Ewigkeit und Gott sei Dank gibt es noch Meister wie Olivier und Pierre Emile Humbrecht, die verstehen eine solche Qualität einzufangen und auf die Flasche zu bringen.
Wer ihn zum jetzigen Zeitpunkt schon genießen möchte, sollte ihn unbedingt über mehrere Stunden dekantieren und in einem ausreichend großen Glas servieren. Einige Tage der Öffnung lassen ihn an Ausdruck gewinnen.
Verkostungsnotiz von Christina Hilker vom 17.04.2024