Farbe: Leuchtendes, helles Strohgelb, grüne Reflexe
Nase: Die Nase untermauert deutlich die Informationen auf dem Etikett. Morillon,
also Chardonnay, der in der Südsteiermark auf Muschelkalkböden
gewachsen ist. Die Tement´sche Stilistik, die vor allem auf Geduld und Zeit
beruht, leistet einen gehörigen Beitrag zu diesem Stück Qualität.
Seine lineare, filigrane Art setzt Maßstäbe in dieser Preiskategorie. Eine
feine, leicht rauchige Würze begleitet ihn dabei. Der hefige Charakter ist
wohl dosiert und doch versetzt er ihn auf ein anderes Level Komplexität.
Die feine gelbe Frucht erinnert an gegrillte Ananas, frischen Ananassaft
sowie Mirabellen. Weißer Pfirsich sowie etwas Birne versorgen ihn mit
heimischen Nuancen und extra Frische. Ganz zurückhaltend ist etwas
Fenchel sowie geröstete Koriandersaat wahrzunehmen. Weizengras,
Kerbel und Salbei versetzen ihm einen etherischen, kühlenden Hieb.
Gaumen: Im Antrunk beweist er direkt, dass er all diese Eindrücke nahtlos fortführt.
Er wirkt kühl und raut die Zunge leicht auf. Das öffnet direkt die Poren für
die volle Aufnahme alle sensorischen Eindrücke und Aromen. Dicht in
seinem Kern und doch mit hohem Trinkfluss und Spaßfaktor bestückt. Sein
steiniger, linearer, fast salziger Charakter kommt bestens zur Geltung. Die
Frucht ist wohl dosiert und gemäßigt. Seien feien Kräuterwürze dominiert
den Nachhall minutenlang.
Verkostungsnotiz von Marian Henß vom 07.07.2023, Copyright Marian Henß