Farbe: helles Goldgelb, feines Mousseux
Nase: Der Garennes ist Vincent Lavals Einstiegs-Champagner, aber das auf
einem ganz eigenen Niveau. Es ist Schaumwein, der nach Erde,
Trockenkräutern, Gestein und vielen weißen Blüten duftet. Hinzu kommen
mürbe Apfelnoten und Pflaumen, ein paar Berberitzen und ein wenig Holz.
Man hat das Gefühl, dass sich hier ein ganz eigenes Terroir zeigt, das mit
Kreide recht wenig zu tun hat.
Gaumen: Am Gaumen findet man Kraft ohne Ende, getaucht in Salz und Gestein.
Die Menge an Salzzitrone, saurem Apfel und Sauerteig, der Druck, mit dem
sich der Champagner des Gaumens bemächtigt ist atemberaubend. Der
Wein ist straff und fordernd, zieht die Zügel an, lässt sie zwischenzeitlich
wieder etwas lockerer, bietet zur Besänftigung ein wenig Cremigkeit und
ein lebendiges Mousseux, wirkt hell und strahlend, dann wird es wieder
dunkel und steinig. Die Reserveweine sorgen hier für eine besondere
Tiefgründigkeit. Doch wo bei anderen die Menge an gereiften Weinen auch
für einen weinigen Charakter sorgt, bleibt es hier frisch, duftig und
lebendig.
Verkostungsnotiz von Christoph Raffelt vom 11.01.2024, Copyright Christoph Raffelt