Farbe: intensives Goldgelb
Nase: Der Le Mont Moelleux Première Trie 2022 wirkt fein und elegant, ja fast
zart. So duftig und schwebend habe ich den Première Trie aus dieser Lage
bisher selten erlebt. Das eigentlich Faszinierende ist, das sich unterhalb
dieser zarten Seite mit Luft auch die eher dunkle, würzige, steinige Seite
offenbart und der Wein von Minute zu Minute immer tiefer und intensiver
wird. Er öffnet sich mit Noten von Ginster und Jasmin, Apfelblüten, Asche
und Gestein. Dann zeigt sich frisches und mürbes Kernobst samt Schalen
sowie Grapefruits und Kumquats samt Zesten. Schließlich finde man
Aspekte von Nüssen, Tabak, Kräutern und Gestein.
Gaumen: Am Gaumen wirkt der Le Mont Moelleux Première Trie voll und intensiv
mit einer festen, süßen und herben Frucht. In manchen Jahrgängen wirkt
dieser Wein wie ein eigener Dessert-Gang. Nicht so in 2022. Alles ist dicht
verwoben, würzig, saftig und rauchig, aber nicht schwer. Der Wein besitzt
zwar keine druckvolle Säure, dafür aber eine prickelnde Mineralität. Es ist
ein Vouvray, der jetzt schon extrem stimmig wirkt, sich aber über
Jahrzehnte weiterentwickeln wird.
Verkostungsnotiz von Christoph Raffelt vom 30.08.2023, Copyright Christoph Raffelt