Informationen zum Wein
Die Pinot-Noir-Frucht stammt aus der Lage Les Argillières (auch en Largillière) in Pommard. Der 1er Cru liegt auf der nordöstlichen Seite des Dorfes und ist geprägt von viel Ton auf Kalk. Der Wein wurde im typischen Stil der Lejeune erzeugt: Jeder Bottich wurde zu etwa 30 % mit ganzen Trauben gefüllt. Diese wurden mit den Füßen eingemaischt, um genügend Saft für den Beginn der alkoholischen Gärung freizusetzen, die durch die Einwirkung natürlicher Hefen, die sich in der Atmosphäre des Weinkellers und auf den Traubenhäuten zur Zeit der Ernte befinden, ausgelöst wird. Über der Maische liegen dann die Ganztrauben. Diese Phase der alkoholischen Gärung dauert fünf bis sieben Tage und wird als semikarbonische Mazeration bezeichnet, da viele der Beeren im Ganzen und nicht nur als Fruchtfleisch gären. Die gesamte Vergärung dauert rund drei Wochen. Danach wird der Wein in Holzfässer mit einem Neuholzanteil von rund 30 % gefüllt. Vor dem Füllen wird leicht geschwefelt, aber nicht filtriert oder geschönt.
Farbe: strahlendes, leicht transparentes Kirschrot
Nase: Der 2020er Les Argillières ist ein wunderbar offener, feinwürziger und
charmanter Pommard mit einer leicht rauchig reduktiven Eröffnung und
einer pikanten Mischung aus roter und dunkler Frucht, Kirschkonfitüre,
etwas Unterholz, Minze, etwas Hefebrot und feinem Holz.
Gaumen: Am Gaumen zeigt sich der 1er Cru saftig, dunkelfruchtig und kompakt. Die
Menge an Zimtkirschen, Süß- und Sauerkirschen, dunkler Schokolade,
Tabak und Gewürzen wirkt auch hier sinnlich. Gleichzeitig bietet der
Pommard jahrgangsbedingt eine gewisse Wärme und Fülle, die aber von
einer seidigen klaren Säure eingefangen wird. Der Gerbstoff erweist sich
als reif und markant, der Wein kann sich im Finale noch etwas glätten, aber
dafür hat er auch noch Zeit. Das Potential ist jedenfalls klar vorhanden.
Verkostungsnotiz von Christoph Raffelt vom 04.04.2023, Copyright Christoph Raffelt